Gut besuchte Ausstellungseröffnung im Haus des Ehrenamtes in Luckenwalde
„Von dem doppelten Standpunkt des Christentums und der Menschlichkeit“ - Henry Dunant und die Gründung des Roten Kreuzes im calvinistischen Genf
Am vergangenen Freitag eröffnete der Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbands Fläming-Spreewald, Harald-Albert Swik, die Ausstellung „Von dem doppelten Standpunkt des Christentums und der Menschlichkeit“ – Henry Dunant und die Gründung des Roten Kreuzes im calvinistischen Genf.
Zur Eröffnung waren Gäste von Nah und Fern nach Brandenburg gekommen - so als Vortragender Roger Durand, der Präsident der Genfer Dunant-Gesellschaft und wohl beste Kenner Dunants, zum Thema „Henry Dunant im calvinistischen Genf“, DRK-Vizepräsident Dr. Volkmar Schön und der Präsident des DRK-Landesverbandes Brandenburg, Dr. Frank-W. Hülsenbeck.
Prof. Dr. Rainer Schlösser, Leiter des Rotkreuz-Museums in Luckenwalde,führte thematisch in die Ausstellung ein.
In Verbundenheit aus früheren Zusammenarbeiten zu dem Hauptakteuren Swik und Prof. Schlösser war -wie viele andere- die stellv. Landesgeschäftsführerin Oldenburgs, Marion Janßen, zu dieser Veranstaltung ebenfalls angereist und war -ebenso wie alle anderen Besucher-
angetan über die immer wieder neuen Denkansätze und herzustellenden Zusammenhänge.
Martin Luthers theologisches Denken breitete sich schnell in viele Gegenden Europas aus. Besonders einflussreich wurde die schweizerische Ausprägung der Reformation, die aufs engste mit dem Namen Johannes Calvin verbunden ist. Er machte seinen Wirkungsort Genf ab 1540 zu einem „protestantischen Rom“, zum Zentrum des Calvinismus. Die calvinistische Auffassung von einem Gott (und den Menschen) gefälligen Leben, prägt seitdem das Leben in Genf und erfuhr, besonders im 19. Jahrhundert, immer wieder neue Impulse.
In diesem Geist wuchs Henry Dunant in Genf auf. Leicht fand er Gleichgesinnte für seine Ideen, zu denen nicht nur die Gründung des Roten Kreuzes gehört. Dunant spielt eine wichtige Rolle bei der Gründung des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM), mischt sich in aktuelle Diskussionen über Rechte der Frauen ein, über Sklaverei, die Gründung eines jüdischen Staates oder das, was wir heute „Weltkulturerbe“ nennen. In Objekten, Bildern und Texten illustriert die Ausstellung Dunants Leben und Wirken unter dem besonderen Aspekt seiner calvinistischen Prägung. Ungeachtet der konfessionellen Neutralität des Roten Kreuzes kommt ihr bei dessen Gründung 1863 eine nicht unwesentliche Rolle zu.